iGrafx Platform: Die Zusammenhänge im Fokus

Bei vielen Modellierungswerkzeugen und -plattformen steht vor allem die grafische Modellierung im Vordergrund. iGrafx legt den Fokus stärker auf das Zusammenspiel von Prozessen, Aufbauorganisation, Strategien, Anforderungen, IT-Systemen und vielen weiteren Elementen. Selbstverständlich bietet auch die web-basierte iGrafx-Plattform eine leistungsfähige Modellierungsoberfläche an, mit der man BPMN-Prozessmodelle erstellen kann. Die eigentliche Stärke des Systems liegt jedoch vor allem in seinem umfangreichen Repository mit zahlreichen Auswertungsmöglichkeiten, u. a. in Form von Reports oder Charts, die in individuell zusammenstellbare Dashboards integriert werden können.

Neben der Verwendung von BPMN als grafischer Modellierungsnotation kann man auch methodisch nicht eingeschränkte „generische“ Diagramme erstellen und mit verschiedenen Repository-Elementen verbinden. Auf diese Weise lassen sich auch Organisationsstrukturen, Anwendungssystemlandschaften o. ä. grafisch darstellen. Viele Benutzer dürften jedoch eher mit den verschiedenen Auswertungen arbeiten, z. B. mit Matrizen zur Risikobewertung oder der Darstellung unterschiedlicher Prozessbeteiligungsarten gemäß dem RACI-Schema. Es stehen auch zahlreiche Konfigurationsmöglichkeiten zur Verfügung. Eine eigene Query Language erlaubt die Erstellung individueller Auswertungen und Analysen.

Zusätzlich zu dem Web-Client gibt es für spezielle Aufgaben einen Desktop-Client, u. a. zur Prozess-Simulation und zur Wertstrom-Analyse.

Interessant dürfte die Plattform vor allem für Unternehmen sein, die prozessbezogene integrierte Managementsysteme aufbauen und betreiben wollen. Für sie sind insbesondere auch die Kollaborationsmöglichkeiten von iGrafx nützlich. Unter anderem kann man Review- und Genehmigungsworkflows für Modelländerungen einrichten. Auch ein umfangreiches Rollen- und Berechtigungskonzept ist vorhanden.

Das Lizenzmodell ist ebenso rollenbasiert. Es sieht insgesamt vier verschiedene Rollen vor, wie z. B. einen „Viewer“ mit nur lesendem Zugriff oder einen „Collaborator“ mit eingeschränkten Möglichkeiten. So muss man für jeden Benutzer nur die Berechtigungen lizenzieren, die tatsächlich benötigt werden.

Auch bezüglich des Betreibermodells haben Kunden die Wahl: Neben einer On-Premise-Installation und einer herkömmlichen Cloud-Lösung wird auch ein „Dedicated Cloud“-Modell angeboten. Dabei hat der Kunde die Kontrolle über die Installation und kann z. B. selbst entscheiden, wann ein Versionswechsel der Software erfolgt.