Vor einigen Jahren gab es große Erwartungen an die modellgetriebene Software-Entwicklung. Recht bekannt ist der Ansatz der „Model Driven Architecture“ (MDA) der Object Management Group (OMG). Zwischenzeitlich ist es um das Thema recht ruhig geworden. Der erwartete Run auf die modellgetriebenen Ansätze ist ausgeblieben. Nach wie vor wird der größte Teil der Software von Hand codiert. Das englischsprachige Buch „Model-Driven Software Engineering in Practice“ (Anzeige) macht deutlich, dass sich einiges getan hat und dass es durchaus lohnenswert sein könnte, sich ernsthaft mit den Potenzialen der modellgetriebenen Software-Entwicklung auseinanderzusetzen.
Jahr: 2013
E2E: Integrationsprozesse komplett modellbasiert entwickeln
Einen interessanten Ansatz verfolgt die Firma E2E mit ihrer Integrationsplattform e2eBridge. Dabei erfolgt die gesamte Spezifikation praktisch ausschließlich mit Hilfe von grafischen Modellen. Neben der Prozessmodellierung mit BPMN werden auch Datenstrukturen, Services, Transformationen, usw. modelliert. Dafür kommt als Notation die UML zum Einsatz. Die UML-Modelle werden auch nicht erst in Choreographie-Sprachen oder Programmcode übersetzt, sonderen direkt auf einer eigenen Engine ausgeführt. Die E2E-Bridge bietet keine klassischen Benutzer-zentrierten Workflows, sie adressiert ausschließlich automatisierte Prozesse zur Integration heterogener Informationssysteme. Für dieses Einsatzszenario muss die Plattform eine hohe Performance und eine gute Skalierbarkeit bieten. Systeme, bei denen Modelle zur Laufzeit interpretiert werden, haben oftmals Probleme mit der Performance. Da die Modelle und die Ausführungs-Engine aber genau aufeinander abgestimmt sind und sich keine weiteren Schichten dazwischen befinden, gelingt es auch sehr große Zahlen von Prozessinstanzen effizient abzuwickeln.
Praxisbuch für Business-Analysten
Nach ihren Veröffentlichungen zum Enterprise Architecture Management und zum strategischen Prozessmanagement beschäftigt sich Inge Hanschke in ihrem neuesten Buch, das sie zusammen mit Gunnar Giesinger und Daniel Götze geschrieben hat, mit der Business Analyse. Der Begriff „Business Analyse“ wird in der Praxis sehr uneinheitlich verwendet. In diesem Buch geht es vor allem um die übergreifende fachliche Analyse und Gestaltung im Vorfeld von Projekten. Die Ermittlung und das Management von Anforderungen innerhalb der einzelnen Projekte wird daher nur am Rande besprochen – auch wenn es hier natürlich eine Reihe von Überschneidungen gibt. Wenn nämlich ein solches projektübergreifendes Anforderungsmanagement existiert,