GBTEC setzt auf Modellierung in der BIC Cloud

Mit seiner neuen Produktlinie „BIC Cloud“ setzt der Bochumer BPM-Spezialist GBTEC komplett auf eine Browser-basierte Modellierung. Anders als bei der weiterhin angebotenen „BIC Platform“ müssen Geschäftsprozess-Modellierer keine gesonderte Software mehr auf ihren Arbeitsplatzrechnern installieren. Es ist lediglich eine Internetverbindung zum Cloud-Server erforderlich. Für den Fall, dass man zwischendurch an Orten ohne Internetverbindung arbeiten muss, gibt es die Möglichkeit, Modelle offline zu bearbeiten und später wieder einzuchecken.

Die recht aufgeräumte Oberfläche orientiert sich an der Gestaltung und Bedienung typischer Webseiten. Damit sollen sich auch Gelegenheitsbenutzern leicht zurecht finden können. Da es sich andererseits um eine mächtige Suite handelt, die unter anderem verschiedene Versions- und Freigabestände verwaltet und einen modellübergreifenden Objektkatalog enthält, müssen sich Modellierer und Administratoren aber dennoch zunächst mit den zugrunde liegenden Konzepten vertraut machen.

Was für Nutzer herkömmlicher Modellierungstools beim ersten Ausprobieren vielleicht etwas ungewohnt sein mag, erweist sich nach kurzer Eingewöhnung als durchaus komfortabel. So erfolgt etwa die Hinterlegung eines Detailmodells nicht mehr über eine Schaltfläche. Stattdessen tippt man einfach die ersten Buchstaben des Modellnamens und erhält Ergänzungsvorschläge mit den Namen aller passenden Modelle – genauso, wie man es von Suchmaschinen gewohnt ist.

Die BIC Cloud stellt ein Methodenrepertoire mit insgesamt neun Notationen zur Verfügung, die die wichtigsten Aspekte im Umfeld der Prozessmodellierung abdecken. Prozesse können in BPMN, EPK (Ereignisgesteuerte Prozessketten) oder als Wertschöpfungsketten modelliert werden. Als weitere Diagrammtypen stehen unter anderem Organigramme, Risikodiagramme, IT-Landschaften und Strukturdiagramme für Daten, Dokumente oder Kennzahlen zur Verfügung. Gut gelungen ist die Verknüpfung dieser Modelle mit BPMN-Prozessen. Hierfür wurde die BPMN um einige Elemente erweitert, wie z. B. Risiken, Anforderungen, IT-Anwendungen und Kennzahlen.

Von der grafischen Darstellung kann man auch auf Steckbrief- und Matrixdarstellungen der Modelle umschalten. So lässt sich ein Prozessmodell etwa als RACI-Matrix anzeigen. Darin sind für jede Aktivität die beteiligten Rollen angegeben, sowie die Art ihrer Beteiligung: durchführend, verantwortlich, mitwirkend oder informiert.

Die Entwickler der Cloud-Lösung haben zudem großen Wert auf das Thema Governance gelegt. So verfügt das System über eine nahtlos integrierte Workflowsteuerung für die Prüfung, Freigabe und Veröffentlichung von Modellen.