Der prozessgesteuerte Ansatz als Schlüssel zur Überwindung technischer Schulden

In diesem sehr lesenswerten Beitrag beschreibt Volker Stiehl das Potenzial prozessgesteuerter Anwendungen zur Realisierung digitaler Geschäftsmodelle und zur Überwindung technischer Schulden.

Er beginnt mit einem ganz aktuellen Beispiel: Derzeit gibt es ständig neue Ankündigungen zu Fördermaßnahmen, mit denen die wirtschaftli­chen Auswirkungen der Corona-Krise abgemildert werden sollen. Zur Abwicklung der entsprechenden Verfahren ist IT nötig. Und da es sich vielfach um ganz neue Verfahren handelt, gibt es hierfür keine Standardlösungen. Die in den Behörden vorhandenen Systeme lassen sich auch nicht so einfach anpassen. Also werden komplett neue Lösungen erstellt, und zwar mittels herkömmlicher Programmierung. Die entstehenden Systeme sind später ebenso schwer wartbar und anpassbar wie die bisherigen. In der Krise wachsen also nicht nur finanziellen Schulden, sondern es werden auch immer mehr technische Schulden angehäuft.

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APQC-Umfrage: Kosten, Effizienz und Qualität immer noch Hauptfokus

Das APQC (American Productivity and Quality Center) wollte wissen, welche Prioritäten und Herausforderungen im Bereich Prozess- und Performance-Management auf der Agenda stehen. Dabei zeigte sich: Das Thema Geschäftsprozessmanagement steht bei den insgesamt 163 Teilnehmern dieses Jahr ganz oben – vor kontinuierlicher Verbesserung, Daten und Analysen, Messungen und strategischer Planung.

Zu den wichtigsten Herausforderungen im Geschäftsprozessmanagement zählen die Teilnehmer die Abbildung von Ende-zu-Ende-Prozessen, den Aufbau einer Process-Governance-Struktur, die Unterstützung durch das Top-Management, die Strategieausrichtung und den Wechsel von einer funktions- zu einer prozessorientierten Kultur. Dies sind alles sehr klassische Themen des Prozessmanagements, die sicher nach wie vor sehr wichtig sind. Trotzdem verwundert es ein wenig, dass keine Innovationsthemen auf der Agenda stehen. Die eher nach innen und auf die Optimierung bestehender Prozesse gerichtete Sicht wird auch deutlich, wenn man die an oberster Stelle genannten Kennzahlen betrachtet: Kosten, Effizienz und Qualität.

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Was haben wir bloß mit der Prozessoptimierung angerichtet…

Warnung: Dies ist keine Gutenachtlektüre für Prozessmanager. Die meisten Bücher über Prozessoptimierung heben die positiven Aspekte hervor: Ineffiziente, über lange Jahre gewachsene Prozesse werden schneller, billiger, kundenfreundlicher, und es kommt zu weniger Fehlern. Wer wollte das nicht?

Wenn jedoch Gunter Dueck mit dem Titel seines neuesten Buchs fragt: „Heute schon einen Prozess optimiert?“, dann meint er das nicht positiv. Er beschwört ein Bild von „finsteren Prozessoptimierern“, die die Geschäftsprozesse gnadenlos auf Effizienz trimmen und die Mitarbeiter zu reinen Bedienern komplett standardisierter Prozesse machen. Insgesamt bescheinigt er den deutschen Unternehmen große Erfolge bei der Prozessoptimierung. Allerdings habe der fast ausschließliche Fokus auf die Verbesserung der Abläufe dazu geführt, dass etablierte Unternehmen kaum noch echte Innovationen hervorbringen und nicht mehr zukunftsfähig sind. Auf die Herausforderungen der digitalen Transformation reagieren sie mit noch mehr Effizienzbemühungen, d. h. noch mehr vom Gleichen. Dabei handele es sich um eine ausgewachsene Systemneurose.

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Skalierte agile Frameworks bringen Verbesserungen in die Organisation

Infografik Status Quo Agile

Neben dem typischen Einsatz agiler Methoden in kleinen Teams wurde in der aktuellen Studie „Status Quo Agile“ auch nach dem Einsatz von Frameworks zur Skalierung in größeren Organisationseinheiten gefragt. Und tatsächlich spielt Team-übergreifende Agilität in der Praxis bereits eine beachtliche Rolle: 34% der Teilnehmer, bei denen agile Verfahren eingesetzt werden, nutzen ein Skalierungs-Framework. Am häufigsten wird das „Scaled Agile Framework“ SAFe eingesetzt, gefolgt von eigenentwickelten Ansätzen. Und die Anwender skalierter agiler Ansätze sehen deutliche Vorteile. 90% von ihnen gaben an, dass die dadurch erzielten Verbesserungen bei ihnen höher seien als der hierfür erforderliche Aufwand.

Auch auf Teamebene

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BPMN-Modelle per Text erstellen

Beispielprozess in Sketch Miner

Die meisten BPMN-Tools verfügen über einen graphischen Editor, in dem man die gewünschten Symbole mit der Maus platziert und geeignet miteinander verbindet. Das funktioniert zwar recht intuitiv, doch dauert es vergleichsweise lange, ein etwas größeres Modell zusammenzuklicken. Eine rein textbasierte Erfassung kann wesentlich schneller gehen. Daher verfügen manche Tools zusätzlich über eine Möglichkeit zur tabellarischen Erfassung. Für rein sequenzielle Abläufe funktioniert dies sehr gut: Man muss einfach nur die Namen der aufeinanderfolgenden Aktivitäten eingeben. Wenn man aber auch Verzweigungen, Schleifen usw. per Text definieren möchte, dann braucht man spezielle Markierungen und Sprunganweisungen, was die Sache schnell kompliziert macht. Da ist es oftmals einfacher, in die grafische Darstellung zu wechseln, um Gateways und ähnliches hinzuzufügen.

Die Plattform BPMN Sketch Miner setzt zur Modellerstellung hingegen komplett auf Text.

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Warten auf das nächste große Ding im Prozessmanagement?

Seit kurzem kann bei BPTrends die neueste Ausgabe der Studie zum Stand des Prozessmanagements heruntergeladen werden. Sie erscheint alle zwei Jahre. Die insgesamt 129 Teilnehmer stammen aus der ganzen Welt, mit den Schwerpunkten Nordamerika und Europa. Da sie über die Website von BPTrends gewonnen wurden, dürfte es sich vorwiegend um Menschen handeln, die sich beruflich mit dem Thema Prozessmanagement befassen oder speziell dafür interessieren.

Als Grundtendenz stellte sich heraus, dass viele Unternehmen sich in der einen oder anderen Weise mit ihren Prozessen befassen – allerdings mit wesentlich weniger Enthusiasmus und weniger Engagement der Führungskräfte, als dies in der Vergangenheit der Fall war. Größere Prozessinitiativen, so die Beobachtung der Studien-Autoren

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Wie erreicht man die Akzeptanz von Geschäftsprozessen?

Geschäftsprozesse, die von den Beteiligten nicht akzeptiert werden, werden nicht so durchgeführt, wie sie eigentlich festgelegt wurden – oder sie werden gleich gar nicht durchgeführt. Die vorliegende Veröffentlichung einer Dissertation an der Technischen Universität Ilmenau befasst sich mit der Frage, wovon Prozessakzeptanz abhängt.

In vielen Unternehmen lässt sich die Beobachtung machen, dass Prozesse nicht nach Vorschrift durchgeführt werden. Vielfach haben die Mitarbeiter „Workarounds“ geschaffen, mit denen die offiziellen Prozesse umgangen werden. Nicht immer muss dies zu schlechteren Ergebnissen führen. Manchmal haben die Mitarbeiter auch bessere Wege zum Erreichen des Prozessziels gefunden.

Wer die Wahl hat, verzichtet unter Umständen komplett darauf, einen Prozess durchzuführen, den er nicht akzeptiert.

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