Einordnung und Abgrenzung von Prozesstechnologien

In meinem Buch über Technologien für Geschäftsprozesse habe ich nicht nur verschiedene Technologien, Tools und Notations-Standards beschrieben, sondern auch dargestellt, für welche Aufgaben sie eingesetzt werden können und wie gut sie die betreffende Aufgabe jeweils erfüllen. Als Grundlage hierfür dient die folgende Einteilung der wichtigsten Aufgaben, die im Zusammenhang mit der Automatisierung von Prozessen durchgeführt werden:

  • Prozessdokumentation
  • Prozessanalyse
  • Prozessentwurf
  • Prozessimplementierung
  • Prozessplanung
  • Prozesssteuerung
  • Ausführung der Arbeitsschritte
  • Prozesscontrolling
  • Process-Governance

Dabei gebe ich für die jeweilige Technologie an, ob es sich bei der betreffenden Aufgabe um ein zentrales Einsatzgebiet handelt (++), ob ein gewisser Beitrag dazu geleistet wird (+), oder ob kein wesentlicher Beitrag erfolgt (-).

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Neues Einsteigerbuch zu Prozesstechnologien

Im Zuge der Vorbereitung einer Vorlesung fiel mir auf, dass es keine kompakte Übersicht über die vielen Arten von Tools und Technologien im Umfeld der Geschäftsprozesse gab. Die vielen speziellen Veröffentlichungen zu einzelnen Themen wie Prozessorchestrierung oder Process-Mining sind für Einsteiger weniger geeignet.

Zudem mache ich immer wieder die Erfahrung, dass es nach wie vor kein einheitliches Verständnis der verschiedenen Begriffe gibt. Spricht jemand von einem BPM-Tool oder einem BPM-System, dann kann Verschiedenes gemeint sein, wie zum Beispiel: Ein reines Modellierungstool, eine integrierte Plattform zum kollaborativen Erstellen und Publizieren von Modellen, oder ein komplettes Workflow-System zur Ausführung von Prozessen.

Die Softwarehersteller machen es einem auch nicht leichter. Was letztes Jahr noch als System zur „Prozessautomatisierung“ vermarktet wurde, ist jetzt eine Plattform zur „Orchestrierung“. Und auch die allgemein akzeptierte Bezeichnung „Robotic-Process-Automation“ ist eher unglücklich gewählt, da diese Technologie eher einzelne Arbeitsschritte als komplette Prozesse automatisiert.

Fazit: Man muss immer recht genau hinterfragen, was sich hinter den jeweiligen Begriffen verbirgt. Die meisten technologischen Konzepte hinter den Schlagwörtern lassen sich hingegen recht klar charakterisieren. Beispielsweise findet sich in vielen Systemen eine Process-Engine, mit der man Prozessmodelle zur Ausführung bringen kann. Auch die Funktionsweise von Process-Mining-Systeme basiert auf demselben Grundkonzept. Und kaum ein System zur Robotic-Process-Automation dürfte ohne eine Funktionalität zur automatischen Bedienung grafischer Benutzungsoberflächen auskommen.

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Online-Vortrag „Booster für Geschäftsprozesse“

Im Rahmen einer öffentlichen Online-Vortragsreihe unserer Hochschule werde ich am 24. September über aktuelle Ansätze zur Prozessautomatisierung sprechen. Ob Process-Mining, Robotic-Process-Automation, Workflow-Management, Low-Code oder künstliche Intelligenz – es gibt viele spannende Ansätze und Technologien. Wie lassen sie sich voneinander abgrenzen? Wofür sind welche Systeme am besten geeignet? Wie sieht ein sinnvolles Zusammenspiel aus um tatsächlich … Weiterlesen

BPMS mit RPA verbinden – am Beispiel Bonita und UIPath

Robotic-Process-Automation (RPA) ist sehr beliebt um Routineaufgaben zu automatisieren. Andererseits eignet sich RPA nicht dazu, gesamte Ende-zu-Ende-Prozesse zu steuern. Dies ist die Stärke von Workflow- oder Business-Process-Management-Systemen (BPMS). Es liegt daher nahe, BPMS und RPA miteinander zu verbinden. Das BPMS kümmert sich um den Gesamtablauf. Bei den einzelnen Aufgaben innerhalb des Prozesses kann es sich entweder um Benutzer-Tasks oder um Systemaufrufe über Schnittstellen handeln – oder aber um Tasks, die von RPA-Bots ausgeführt werden.

In der Community Edition des BPMS Bonita stehen hierfür seit Kurzem Konnektoren zum RPA-System UIPath zur Verfügung. In UIPath kann man ebenfalls Konnektoren zu Bonita nutzen. Zum Testen habe ich einmal zwei kleine Beispiele erstellt:

  1. Im ersten Beispiel liegen Auftragsdaten in Form eines Excel-Sheets vor. Sie werden von einem RPA-Bot eingelesen, der anschließend einen Bonita-Prozess startet und diesem die Daten übergibt.
  2. Im zweiten Beispiel ruft ein Bonita-Prozess einen RPA-Bot auf, damit dieser einen aktuellen Wechselkurs aus einer Webseite ausliest.

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Connecting BPMS with RPA – using Bonita and UIPath

Robotic Process Automation (RPA) is very popular for automating routine tasks. However, RPA is not very good at controlling entire end-to-end-processes. This is the realm of Workflow or Business Process Management Systems. Therefore, it can be a good idea to connect BPMS with RPA. The BPMS manages the overall process flow. The different tasks in the process can either be user tasks or system calls via interfaces – or tasks that are performed by RPA bots.

The latest version of the BPMS Bonita (community edition) contains connectors to the RPA system UIPath. Vice versa, UIPath also provides connectors to Bonita. I have tested this integration using the following two examples:

  1. In the first example, order data are provided as Excel sheets. They are read by an RPA bot. Then the bot starts a Bonita process and hands over the order data.
  2. In the second example, a Bonita process calls an RPA bot in order to retrieve a currency exchange rate from a website.

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BARC analysiert den noch jungen RPA-Markt

Die Analysten der Firma BARC haben den Markt für Robotic Process Automation (RPA) in Deutschland analysiert. Unter den zehn untersuchten Anbietern finden sich sowohl einige lokale Player als auch internationale Hersteller, die den hiesigen Markt adressieren. Bei den meisten handelt es sich um reine RPA-Spezialisten. Generalisierte Anbieter umfassender Softwareplattformen haben nur selten eigene RPA-Funktionalitäten im Portfolio. Häufig gehen sie Partnerschaften mit RPA-Spezialisten ein. Eine hohe Nachfrage führt zu einem starken Wachstums des noch jungen Markts.

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Konzepte und Technologien für „Unternehmen 4.0“

In diesem Buch fasst der Pionier des Geschäftsprozessmanagements, August-Wilhelm Scheer, seine Sicht auf die Digitalisierung von Unternehmen zusammen. Der erste Teil des Werkes ist der Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle gewidmet. Hierfür werden die wichtigsten Erfolgstreiber identifiziert, wie z. B. die weitgehenden Möglichkeiten der Personalisierung, grenzkostenarme Produkte und Dienstleistungen, Smart Services und künstliche Intelligenz.

Konkrete Umsetzungsmöglichkeiten werden anhand der Branchen Unternehmungsberatung, Industrie und Hochschulen beschrieben. Die Auswahl dieser Branchen kommt nicht von ungefähr. So war Scheer Hochschullehrer und Gründer mehrerer Beratungsunternehmen. Mit Industrieunternehmen und ihren Abläufen befasste er sich bereits in den 1980er Jahren. Fast jeder Wirtschaftsinformatiker

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Paper zum Download: Jetzt kommen die Roboter und automatisieren die Prozesse

Das Thema Prozessautomatisierung war in der Vergangenheit untrennbar verknüpft mit Workflow- oder Business Process Management-Systemen (BPMS). In jüngerer Zeit macht jedoch ein neuer Ansatz von sich reden: Robotic Process Automation (RPA). Anstelle umfangreicher Automatisierungsprozesse werden Software-Roboter installiert, die einfach die vorhandenen Benutzungsoberflächen verwenden und daher keine tiefergehende Integration benötigen. In Fallstudien wird von immensen Einsparungen … Weiterlesen